Spurensuche ist ein Angebot an alle, die sich für die Vergangenheit von Gevenich interessieren, die wissen möchten, wie unsere Vorfahren vor Generationen, vor Jahrhunderten gelebt haben, wie sich das Leben und der Ort veränderten. Vielen Dank an Walter Schleuss für diese Beiträge.

Typische Formen steinzeitlicher Flintwerkzeuge

Typische Formen steinzeitlicher Flintwerkzeuge

Wenn in Gevenich zur Zeit riesengroße “Feuersteine” aus der Tiefe auftauchen, dann regt diese Information dazu an, einen kurzen Blick auf die echten Feuersteine zu werfen, die vor vielen Generationen auch in Gevenich unentbehrlich waren.

Stahleisen

Diese Feuer-, Flint- oder Silexsteine kamen in Gevenich nicht vor und gelangten als begehrtes Handelsgut in den Ort. Seit der Steinzeit waren sie wichtiges Rohmaterial, um Werkzeuge (Schaber, Bohrer, Messer ....) oder Waffen herzustellen. Die große Härte und die scharfkantigen Abschläge dieser Steine waren für vielerlei Tätigkeiten einsetzbar. 

Seit eh war es einer geübten Hand möglich, mit diesen Feuersteinen Funken zu erzeugen. Dabei genügte es nicht, verschiedene Steine gegeneinander zu schlagen.

 

Der Stolz der Gemeinde war und ist ihr Wald. Seine Buchen und Eichen durften Jahrhunderte lang wachsen und bildeten immer schon eine wichtige Reserve für Notzeiten. Backes und Kirche, jedes Hausdach und Fachwerk, jeder Staketenzaun und Küchentisch waren aus den Stämmen dieses Waldes gezimmert und geschnitten. Bei abnehmendem Licht geschlagen, trotzen diese Eichenbalken, die im kargen Eifelboden gewachsen und allen Wettern ausgesetzt waren, noch heute jedem Nagel und würden im Lichte und mit den Methoden der modernen Forschung heute ein wertvolles Archiv für die Gemeinde darstellen, wären sie nicht arglos im Martinsfeuer verbrannt und entsorgt worden. Aber das ist nicht das eigentliche Thema. Gevenich ist auch “reich” an schroffen und steil abfallenden Hängen nicht nur zum Ellerbach hin, die heute kaum mehr jemand durchstreift, die aber eine wichtige und wertvolle Rolle im Naturhaushalt spielen. Nur wenige wissen, dass noch vor einem Menschenalter viele Gevenicher in diesen Hau- und Reiserbergen eine mageres Auskommen, ein Zubrot und manchmal ihr eigentliches Brot suchten und fanden.

Gekocht oder nicht, mittags standen Punkt 12 Uhr die Teller auf dem Tisch; das war schon immer so in jedem Haus. Wenn man bedenkt, dass der Arbeitstag im Sommer oft schon mit dem werdenden Licht begann, die Tiere ihren gewohnten Rhythmus einforderten und das Gras mit Sichel oder Sense taufrisch gemäht wurde, dann war diese zeitliche Vorgabe, die den Tag sinnvoll einteilte,  verständlich. Wenn in manchen Häusern auch heute noch Punkt 12 gegessen wird, dann wird hier trotz allem Wandel eine Tradition fortgeführt, “weil es schon immer so war.”