Oftmals kann man kaum ermessen, was hinter den wenigen Zeilen erhaltener Notizen und Urkunden für einen Ort und die Menschen verborgen ist. So wird bei einer Quittung über den Emfang von 90 Reichstalern für eine neue Glocke erwähnt, dass das Dorf Gevenich am 07. März 1769 von einem schweren Brandunglück betroffen worden war, wobei das ganze Dorf der 36 Bürger und der „Dom" ( Kirche ) eingeäschert worden und die Glocken geschmolzen sind.

Eine andere Urkunde vom 20.Oktober des gleichen Jahres rügt die willkürliche Fällung des Bauholzes, das zum Wiederaufbau der Häuser benötigt wurde. Der Jäger Döppel führt Beschwerde, dass entgegen den zugewiesenen Stämmen ca. 500 Stämme gefällt worden sind, welche von den Einwohnern nach Belieben ausgewählt worden sind. Es sei auch noch viel verwertbares Holz liegengeblieben sowie bei den bereits errichteten Häusern im Unterbau übermäßig viel Holzwerk und Riegel eingebaut worden. Weiter erfahren wir, dass bisher 20 Familien, Haus, Scheuer und Stallungen fertig, 12 Familien teils fertig, einige jedoch gar nichts hätten.

Es wird daraufhin erklärt, dass kaum noch hinlänglich Holz zu finden sei. Die Gemeinde Gevenich muss deswegen eine Strafe von zehn Gulden wegen Frevels bezahlen.

Im Jahre 1770 wird dann eine neue Glocke bestellt. Auch die Kirche war also wieder aufgebaut.

Quellen: Pfarrarchiv Gevenich , Landeshauptarchiv Koblenz

zurück